Hallo ihr Lieben!
Hier, wie versprochen, weitere Bilder aus der Giacometti-Ausstellung in Zürich.
Wie gesagt, Giacometti war Bildhauer und Maler, vor allem hat er sich mit dem Sehen und dem Blick als solchen befasst. Aber auch Nähe und Distanz spielen eine Rolle, wie man den folgenden beiden Skulpturen sehen kann.
Figuren auf Podesten, winzig klein und mehr als Mensch zu erahnen denn zu erkennen sind ein typisches Motiv im Schaffen Giacomettis.
Eine mögliche Assoziation ist die, dass Menschen in der Erinnerung "auf ein Podest" gestellt werden, dabei aber im Laufe der Zeit immer mehr an Kontur verlieren, gerade, wenn man nicht regelmäig in Kontakt miteinander steht.
Am Ende fragt man sich nur noch, wer diese Person eigentlich ist, die man so gut zu kennen glaubte... und die einem doch irgendwie entgleitet, trotz der doch an und für sich so zuverlässigen Erinnerung an sie.
Damit wird nicht nur der Blick nach aussen, in die Welt und auf die Menschen, bedeutsam. Auch der Blick in uns selbst und auf die Spiegelbilder der Wirklichkeit in uns wird thematisiert.
Diese relativ großen Skulpturen sind in der Spätphase seines Schaffens entstanden. Den Angaben in der Ausstellung zu Folge zeigen sie, dass Giacometti mehr oder weniger seine Ruhe gefunden hat, nachdem ihn seine Kunst doch in arge Seelennöte gebracht hatte.
Das ist vor dem Hintergrund einiger seiner verstörenderen Werke auch ziemlich nachvollziehbar. Manch anderes Werk wirkt allerdings gespenstisch oder zumindet ziemlich beunruhigend.
Die Haltung der Figuren ist wirklich entspannt, der Blick geht entrückt in die Ferne. Ohne Angst, Stress, Anspannung... wirklich ruhig und wissend. Irgendwie sind diese Skulpturen richtiggehend beruhigend, trotz ihrer wuchtigen Fertigung und Größe.
Wer weiß, vielleicht wirke ich ja auch bald so, wenn ich nur genug Zeit in Japan verbringe...?
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