Eine Woche vorher...
Weihnachten hat für mich, und ich denke nicht nur für mich, eine besondere Bedeutung. Besonders nachdem Mama gestorben war, hat für mich die Bedeutung von Weihnachten noch zugenommen. Erst recht, weil Steffi und Jenny ja dann auch ausgezogen waren und es sich abzeichnete, dass so langsam sich etwas veränderte. Gut, in Zürich bin ich noch nicht so lange, trotzdem war Weihnachten irgendwie immer das Fest, zu dem alle nach Hause kommen.
Letztes Jahr, 2011, war ich in Tokio und schon um die Jahreszeit ziemlich mitgenommen. An Weihnachten nicht Zuhause zu sein ist doch nochmal was anderes, und ich habe es verdrängt so gut es ging. Genaugenommen habe ich mich mit dem Gedanken getröstet, dass 2012 wieder "normal" sein würde. Naja... irgendwie sieht es momentan so aus als wäre das vielleicht ein wenig voreilig gewesen.
Mittlerweile sind wir ja alle so richtig schön verteilt, bleibt nicht aus, wenn man in den Bereichen arbeitet, in denen wir nunmal sind. Damit wird die Vorstellung, dass einmal im Jahr doch noch alle wieder "nach Hause" kommen, umso romantischer, aber genauer betrachtet vielleicht auch unrealistischer. Schließlich bauen wir uns ja da, wo wir leben, auch was neues auf...
Was hat sich konkret verändert? Naja. Einerseits ist der Ort nicht mehr da, der ja lange Jahre unser Zuhause war. Zum anderen ist es eben nicht mehr selbstverständlich, dass "wir", also wir Frankfurter Hülleins, wirklich alle den 23./24. zusammen verbringen. Sicher, die Gründe warum das nicht mehr zwangsläufig ist, sind sehr gut, aber es ist eben nochmal eine andere Dimension des Erwachsenwerdens, sich das klarzumachen.
Ehrlich gesagt ist mir das wirklich schwergefallen. Wenigstens zwei Nächte habe ich nur schwer in den Schlaf gefunden und in mindestens einer hatte ich gefühlt durchgehend ziemliche Alpträume. Wie auch immer, es ist mir bewusst geworden, dass es womöglich nie mehr so werden wird wie es bis letztes Jahr mehr oder weniger war. Das war wirklich sehr merkwürdig und hat mir die Vorfreude dann doch ziemlich eingetrübt.
Aber dann... Letztes Jahr habe ich ja nach Japan ein besonderes Geschenk geschickt bekommen, ein Video, das Papa, Steffi und Jenny beim Plätzchenbacken und Bilder aus Frankfurt und Heidelberg gezeigt hat. Natürlich waren die Katzen auch mit dabei, und Weihnachtsmusik spielte im Hintergrund. Ich hatte das Video noch an meine Freundin geschickt, und wir haben es dann zeitgleich angesehen weil wir an dem Abend leider nicht zusammen sein konnten, aber es war schön, das nochmal zu sehen. Da wurde mir dann klar, dass ich eine der besten Familien der Welt habe. Vielleicht die Beste.
Nachdem ich mir das Video nochmal angesehen hatte, freue ich mich jetzt doch auf Weihnachten. Naja, ab morgen bin ich ja in Frankfurt, dann sehe ich einige von euch wieder im echten Leben, und da freue ich mich schon total drauf!
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