Montag, 8. April 2013

Besuch in Zürich, Teil 2

Rundgang durch die Altstadt

Blumenbrunnen in der Altstadt
Am Samstag haben wir, wie schon erwähnt, einen langen Spaziergang durch die Altstadt gemacht und dabei auch erste Spuren des Frühlings entdeckt. Der Winter war lang und außergewöhnlich dunkel, selbst für Zürcher Verhältnisse, und es scheint bis heute so, dass der Frühling sich nicht so recht durchsetzen kann. Das schreckt allerdings die Einheimischen nicht ab, der Optimismus wird trotzig aufrecht erhalten und der Brunnen mit bunten Blumen geschmückt. Wenn schon die Sonne sich nicht recht zeigt, dann wird eben Licht von unten gemacht!

Strenge im Kreuzgang
Die Kreuzgänge sowohl des Groß- als auch des Fraumünsters sind mit zahlreichen kleinen Figuren geschmückt. Die stellen alles mögliche dar, Fabelwesen, Menschen, Szenen aus verschiedenen Sagen und Legenden. Der Stil reicht dabei vom Mittelalter bis hin zu recht modernen, naturalistischen Techniken wie in dem Beispiel rechtszu sehen ist. Leider weiss ich nicht, um wen es sich hier handelt, aber ich gehe fest davon aus, dass es eine reale Person war, der dieser Kopf nachempfunden worden ist. In jedem Fall hat sich hier jemand unsterblich machen lassen, was ja mehr ist, als die meisten von uns von sich behaupten können... wobei, wenn ich mal meine Bücher publiziert habe, wer weiß, dann präge ich vielleicht die Japanologie für Jahrhunderte...

Pittoreske Impression der
Augustinergasse
  Eine der schönsten Ecken ist definitiv die Augustinergasse. Die meisten Häuser hier sind aus dem 14. bis 17. Jahrhundert und in sehr gutem Zustand erhalten. Im Erdgeschoss finden sich meist kleine Läden, Boutiquen, Coiffeure, Bäckereien. Obendrüber sind Wohnungen. Ich möchte gerne mal wissen, was dort der Quadratmeter kostet ist, bin mir aber ziemlich sicher, dass ich da so schnell nicht werde hinziehen können. Naja, wozu auch, meine Wohnung in Oerlikon ist ja durchaus auch sehr schön. In jedem Fall ist es schön, dort hindurchzuflanieren, und das Bild mit Papa und Sabine unter dem bunten Erker ist auch in dieser Strasse entstanden. Meistens sind die Unterseiten der Dächer, die über die Strasse hinausragen, oder eben die Erker bunt bemalt und teilweise mit Erbauungs- und Umbautdaten verziert. Wirklich wunderschön, in dieser Form habe ich das noch nirgendwo gesehen.

Auf dem Zürichsee
Wir haben auch eine Seerundfahrt gemacht, die "klein Rundfahrt". Das dauert allerdings auch schon 90 Minuten und ist wirklich toll. Leider hat ja das Wetter nicht so mitgespielt, deshalb konnte man keine wirklich schönen Bilder machen. Eines ist mir dennoch gelungen, das seht ihr hier rechts. Ist doch wirklich nett, oder? Nach der ersten langen Laufrunde waren wir froh, endlich mal im Warmen sitzen und einfach nur den Ausblick geniessen zu können. Danach waren wir noch im Grossmünster und sind auf den Ausstiegsturm gestiegen. Der Aufgang ist direkt in einer der Säulen im Inneren der Kirche und führt über eine enge Wendeltreppe nach oben. Die Treppe ist so schmal, dass man sich bei Gegenverkehr in eine der beiden Nischen drücken muss, damit man aneinander vorbeikommt. Ein echtes Abenteuer! Von oben hat man einen wunderbaren Blick über Zürich und kann die verwinkelte Struktur der Dächer sehen. Ach ja: Und die zahllosen Dachterrassen! Die sind überall und es ist wirklich beneidenswert, so etwas zu haben.
Danach sind wir ins Gran Café Motta gegangen, direkt am Limmatquai gegenüber des Rathauses. Von dort hat man einen guten Blick auf die Passanten, die am Fluss entlang spazieren und kann den Trams beim vorbeifahren zusehen. Für regulären Verkehr ist die Strasse gesperrt, so dass es nicht zuviele abgase gibt und das Flair dieser Gegend nochmal erhöht wird. Das Café Motta gibt es seit 1925, und trotz seines modernen Interieurs hat sich der Charme der 1920er Jahre noch einigermassen erhalten. Vor allem die Lampen über der Theke sind toll und spiegeln den Geist der Zeit wieder. Dort haben wir dann eine Kleinigkeit gegessen, das Café bietet italienische Küche und Snacks und, natürlich, eine gewisse Auswahl an "Dolci", also Süßspeisen an. Nach den Sandwiches mit Mozzarella, Schinken und Rucola die wir hatten (und die warm und in knusprig getoastetem Brot serviert wurden) gab es noch einen Cappucino und ein Zwetschgen-Törtchen. Wenn schon "dolce vita", dann auch richtig!
Danach war es Zeit für den vielleicht (aus meiner Sicht) wichtigsten Part: Wir haben Tessi am Hauptbahnhof getroffen. Sie kam direkt von der Arbeit und, trotz ihrer Aversion gegen das Tram-Fahren (zuviele Menschen, zu voll, und überhaupt) hat sie sich nicht gescheut. So richtig gemütlich wurde es dann zwar nicht, aber immerhin, es gibt jetzt familiäre Zeugen dafür, dass Tessi wirklich existiert. Ich weiss auch nicht so genau, wieso mir das so wichtig war, bisher haben sich diese Vorstellungs-Treffen ja immer irgendwie ergeben. Vielleicht ist es die Distanz, jetzt kann man eben nicht mal so einfach am Sonntag vorbeikommen, sondern es muss immer jemand reisen. Egal, es ist gut zu wissen, dass ein Teil von euch jetzt auch mal einen Eindruck von ihr hat und im September, wenn alles gutgeht, kriegt Tessi dann die volle Packung Hüllein-Clan. Da freue ich mich auch schon drauf, auch wenn es noch ein halbes Jahr hin ist. Und bevor das jetzt zu lang wird, bedanke ich mich noch einmal für das schöne Wochenende bei euch allen und hoffe, dass ihr mir mal ein Bild vom Rheinfall schickt! Das stelle ich dann auch hier online und wenn ihr mir noch was dazu schreibt (oder zu dem Wochenende generell) dann kann ich das auch hier veröffentlichen. Wäre doch schön zu wissen,wie ihr es so gefunden habt :)

1 Kommentar:

  1. Hallo Thomas,
    vielen Dank für das schöne Wochenende. Zürich ist eine sehr schöne
    Stadt und Dank deiner tollen Führung haben wir alle schönen Ecken gesehen. Freue mich schon auf unsere Lahn-Tour

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