Donnerstag, 3. Oktober 2013

Zurück aus Italien

Ein besonderes Geburtstagsgeschenk


Dieses Jahr ist Tessis Papa 70 geworden, im Juli. Hochsommer, die heissteste Zeit in Süditalien, die perfekte Gelegenheit, um nicht nur die Feier mitzumachen, sondern auch ein paar Tage Strandurlaub mit einzuplanen. Es war herrlich!!

Das Ionische Meer

Das ionische Meer ist nach Io, einer angeblichen Geliebten des Zeus, benannt. Der Begriff wurde allerdings in der Antike selbst nicht für diesen Meeresteil benutzt, auch wenn ein Grossteil von Homers "Odysee"  in diesem Teil des Mittelmeeres und seiner Inseln spielt.


Tessi hatte eine besondere Überraschung für ihren Papa geplant: Er wünschte sich schon lange einen Hund, einen Jack Russel Terrier, und sie hat also einen Welpen gekauft. Der kleine war gerade mal drei Monate alt als wir ihn gekriegt haben. Der kleine musste allerdings noch ein paar Wochen bei einer Freundin von ihr untergebracht werden, denn sie hat ja noch die Katzen im Haus, und das wäre ein bisschen zuviel Action geworden...

Der Kleine ist gut angekommen in Italien und es war eine echte Überraschung, die sehr gut ankam! Tessi hat ihm ein kleines Schleifchen umgebunden, und auch wenn er ein bisschen irritiert war durch den Stress hat er sich doch schnell gefangen. Der Kleine ist schnell gewachsen, unglaublich schnell... als wir gefahren sind, wirkte er schon viel erwachsener als am Anfang... oder kommt einem das nur so vor?

Chico, so hat Tessis Papa den kleinen jetzt genannt, ist gerne am Strand, auch wenn er nicht gern ins Meer geht... das ist ihm wohl zu unruhig. Aber er geht gerne spazieren, spielt viel, so lange es nicht zu heiss ist, und ist ansonsten eigentlich ziemlich brav... auch wenn er ab und an seine fünf Minuten hat und dann wie ein Wilder durch den Garten tollt!

Die Katzen mag er auch gern, also die Streuner, die Tessis Papa immer füttert, weil die armen Viecher dort sonst nichts haben. Das finden die Katzen dann oft nicht so lustig, weil der Hund zwar spielen will, aber wenn er so herumspringt und bellt das nicht sonderlich verspielt auf die Katzen wirkt. Tja, interkulturelle Kommunikation ist eben eine schwierige Sache.Am Liebsten liegen die Katzen natürlich herum und schlafen, vor allem in den extrem heissen Mittagsstunden, wenn man sich wirklich kaum bewegen kann. Der Vorteil: Sie lassen sich brav fotografieren, weil sie es nicht merken, wenn man sich leise ranschleicht.


Es war wirklich heiss, wir hatten teilweise um die 40 Grad bei brüllendem Sonneschein mittags. Der gesamte Lebensrhythmus verschiebt sich entsprechend: Das eigentliche Leben findet vormittags oder abends und nachts statt, wenn die Temperaturen immer noch sommerlich, aber angenehm sind, während tagsüber nicht mehr getan wird als zu Mittag zu essen. Und vielleicht eine Siesta gehalten wird. Tessis Kommentar: "Afrika!"

Tatsächlich ist es irgendwie ein bisschen, wie ich mir Nordafrika vorstellen würde. Man sieht es schon an den Pflanzen, habe ich sicher schon erwähnt.Gerade jetzt im Sommer ist das pflanzliche Leben entweder wüstentauglich oder tot, aber beides entfaltet doch eine eigene Schönheit, wenn man genau hinsieht. Ich mag diese Kontraste innerhalb derselben Landschaft sehr, vor allem weil alles ja so anders ist als hier in Zürich oder in Frankfurt. In jedem Fall gibt es viel zu entdecken und noch viel mehr Bilder zu machen und ich freue mich schon sehr, kommendes Jahr wieder hinzufahren!


Montag, 1. Juli 2013

Nachschlag: BILDER!

Von Chilipflanzen, Bambusrohren und Vorhängen

Tja, meine Lieben... wie angekündigt liefere ich hier ein paar der Bilder nach, die ich versprochen habe... Zuerst die kleinen Chilipflänzchen, die so klein garnicht mehr sind: Voll cool, oder? Ich bin mal gespannt, ob die Schoten auch schön scharf werden, wenn sie wachsen... wobei, sie müssen ja erstmal blühen, sonst wird das alles nichts. Ist also noch eine Weile hin, denke ich.
In jedem Fall bin ich echt gespannt, wie das wird. Hoffentlich werden die Früchte schön rot, dass sie schon so megascharf aussehen... keine Bange, ich halte euch auf dem Laufenden.

Aber nicht, dass am Ende jemand sagt, mein Blog wäre so spannend wie Gras beim Wachsen zuzusehen!!

Tja, also Tessi war letzten Sonntag hier und wir haben zusammen die Vorhänge und Gardinen aus meinem Zimmer in Frankfurt an die neue Wohnsituation angepasst.Hier sind wir gerade damit beschäftigt, die schwarzen Übergardinen mit Schlaufen auszustatten, die sollten nämlich vor das Bücherregal, um die doch etwas unruhige Optik abzumildern. Tessi hat die Nähmaschine mitgebracht, ich war im Gardinenladen und hab das total falsche Zeug gekauft, aber am Ende hat uns ihre Kreativität doch gerettet... Wir haben einfach aus dem abgeschnittenen Stoff der Originalvorhänge die Schlaufen gemacht!

Damit wir nicht allzu hungrig werden beim Messen, Abstecken, Bügeln und Nähen hat Tessi noch eine Apfelwähe mitgebracht... Lecker!! Davon habe ich heute noch zum Frühstück essen können, echt voll gut sowas, oder nicht? Hier steht sie auf meinem Herd, ok, aber gemacht worden ist sie definitiv woanders... Ehre wem Ehre gebührt.


Und hier das fertige Ergebnis... viel besser, oder nicht? Sieht doch ein bisschen so aus als kommt da noch ein Zimmer oder als geht es von dort aus nach Narnia oder Hogwarts...
Aufmerksame Beobachter werden feststellen, dass sich auch sonst noch einiges getan hat: Tatami auf dem Bett, eine chinesische Bildrolle an der Wand und, oha, ein Deko-Bambus an der Decke!

Ja, ich hatte mal wieder schwer Sehnsucht nach Japan, dann kommen mir immer solche Dinge in den Sinn... das war noch kurz bevor sich entschieden hat, dass ich nach Japan gehen würde im kommenden Jahr. Sonst hätte ich so einen Aufwand sicher nicht betrieben, aber hey... Wenn ich eines gelernt habe, dann, dass ich es zwar durchaus schon bereut habe, wenn ich mal etwas das ich haben wollte nicht gekauft oder gemacht habe, aber ich habe es noch nie bereut, etwas zu tun, das ich wirklich machen wollte.

Also, auch dieses Mal hat sich dieser Ansatz bewährt und ich bin irgendwie meinem zweiten Zuhause doch wieder ein Stück näher gekommen... ganz ohne in ein Flugzeug steigen zu müssen.

Tja, es tut sich also doch einiges berichtenswertes hier, wer hätte das gedacht... Viele Grüsse an euch alle, bleibt mir gewogen und ich schreibe bald wieder... versprochen!

 

Sonntag, 30. Juni 2013

Neugikeiten aus einem verregneten Sommer^

Still geworden ist es um dich, Junge!

Ja, es stimmt, ich habe lange nicht mehr geschrieben. Hier ist momentan einfach viel zuviel los irgendwie, unter der Woche arbeite ich viel, nebenher ist auch einiges los, und zwischendrin bleibt wenig Zeit. Eigentlich ist es gut, weil die Arbeit vorangeht und gleichzeitig schöne, wenn auch eher unspektakuläre Dinge an den Wochenenden passieren.

Es gilt die alte Regel: Wenn man nichts von mir hört, gehts mir gut. Letzten Samstag haben wir mit einigen Freunden bei Tessi ein kleines Grillfest gemacht. Der Samstag war auch der einzige Tag an dem Wochenende, der schön war, wir hatten also echt Glück. Vor dem Haus in dem sie wohnt ist eine Art Partyhaus, mit festem Grill, solidem Vordach, großer Terrasse, das man für kleines Geld mieten kann. Sogar eine komplette Küche ist drinnen, mit Spülmaschine, Herd, Kühlschrank, Tellern, Gläsern, Besteck... Man muss also nichts mitschleppen und kann hinterher schnell wieder aufräumen.

Es war schön, wie gesagt eher unspektakulär, aber wirklich schön war es. Einfach mal zusammensitzen, essen, reden, und die Wärme des Sommertags geniessen... ok, es war nicht wirklich heiss, aber bis nach Sonnenuntergang konnte man prima ohne zu frösteln in leichten Sachen draussen sitzen. Da muss man dieses Jahr ja schon dankbar sein für.

Die Katzenbabies sind soweit vermittelt. Einerseits sind wir froh, weil sie bald ein schönes Zuhause finden werden, andererseits... nachdem man sie fast drei Monate hat wachsen sehen, mit ihnen spielt und alles... Gerade um den kleinen Roten ist es schade irgendwie, der ist nach wie vor sehr klein und dadurch nochmal süßer als die anderen. Geht das überhaupt? Nein, eigentlich sind sie alle süß, jedes auf seine Art.

Auch der Trip nach Italien wirft langsam seine Schatten voraus. Die Flugtickets sind gekauft, langsam denkt man immer mehr ans Kofferpacken. Tessi hat damit schon angefangen, es zeichnet sich bereits ab, dass sie ein wenig Platz in meinem Koffer mitbrauchen wird... Frauen eben ;) Aber das hat in diesem Fall einen besonderen Hintergrund, über den ich hier noch nichts schreiben kann. Aber keine Sorge, das kommt noch, wenn wir wieder zurück sind. Dann auch wieder mit ein paar Bildern, freue mich schon sehr darauf, die Ecke da unten wiederzusehen. Dann hoffentlich mit Sonne und Wärme und Baden im Meer... wie lange habe ich das eigentlich nicht mehr gemacht? Zu lange!

Ach ja, eine Sache noch: Vor, wie es scheint, endlos langer Zeit habe ich von einer guten Freundin aus Frankfurt (lieben Gruss!) Chili-Samen geschenkt bekommen. Die habe ich eingepflanzt, sobald das Wetter etwas besser zu werden schien, und die Pflänzchen gedeihen und wachsen seither sehr gut! Alles in allem sind es fünf bis sechs Sprösslinge, bei der einen weiss ich nicht ob sich das nicht als Doppelstängel aus demselben Körnchen entwickelt hat... Bilder gibts demnächst!

Auch in meiner Wohnung tut sich wieder ein bisschen was... ihr kennt das ja, manchmal habe ich diese Phasen, da brauchts mehr Japan in meinem Leben. Also habe ich... ein paar kleine Dinge hier verändert. Aber auch dazu sage ich momentan noch nicht alles. Es braucht Bilder, die mache ich die Tage, wenn alles fertig ist. Hat ein bisschen gedauert und richtig gut werden. Freut euch schonmal drauf!

Mittwoch, 1. Mai 2013

Katzenbabieeeees!

Nachwuchs im Frühjahr

Tiernachwuchs ist immer etwas besonderes, wir hatten ja leider bei uns eher weniger Erfolg damit... mit den Meerschweinchen hat das nicht so richtig geklappt und auch meine Spinne hat ja den Kokon gefressen, bevor die kleinen zum Schlüpfen bereit waren.

Tessi war da mit ihren Katzen erfolgreicher, dieses Jahr hat Saphira zum dritten Mal Nachwuchs bekommen. Jetzt sind fünf kleine, piepsende Fellknäuel mehr in ihrer Wohnung anzutreffen. Die beiden Eltern sind norwegische Waldkatzen, echt hübsch die beiden und total lieb. Vor allem der Kater liebt Tessi abgöttisch und weicht nicht von ihrer Seite... was manchmal auch recht anstrengend sein kann. Aber wunderschön ist er, und der lässt echt alles mit sich machen. Meistens, wenn wir zusammen auf der Couch sitzen, kommt er und knäult sich irgendwo dazwischen. Soviel Menschenkontakt wie möglich, dann gehts ihm gut.

Das hier ist Joya, die Tante der kleinen wenn man so will. Auch wenn sie selbst kastriert ist kümmert sie sich doch mit um die Kleinen und ist dabei sehr fürsorglich. Die ist generell total süß, finde ich, und die Sympathie beruht auf Gegenseitigkeit. Meistens, wenn ich bei Tessi bin, dauert es nicht lange und sie springt mir auf den Schoß. Sie hats nicht immer leicht, Yuri jagt sie gerne durch die Wohnung, was dann meistens damit endet, dass sie oben auf der Garderobe landet. Aus irgendeinem Grund kommt Yuri da nicht hoch. Naja, nichts außergewöhnlich dramatisches, manchmal sind Katzen halt so. Wobei ich gerade von Tessi gehört habe, dass sie heute heimkam und Yuri doch da oben lag und schlief... mal sehen ob es jetzt noch als Refugium für Saphira reicht oder nicht.

Einer der kleinen ist rot! Das muss irgendwie von der Mama kommen, die hat ein ziemlich buntes Fell, auch wenn da so ein helles eher wenig drin ist. In jedem Fall kommt das weiss vom Papa. Das war übrigens das Letzte das kam, ist aber jetzt schon ziemlich groß. Vermutlich ein Kater, dürfte ziemlich nach dem Vater kommen.

Die sind bisher noch weniger als eine Handvoll, eher eine halbe oder sowas. Die Augen sind auch noch zu, bin mal gespannt wie sie kommende Woche aussehen (dieses Wochenende bin ich ja nicht da und kann nicht schauen). Aber bis dahin haben sie die Augen bestimmt auf und stellen jede Menge Unsinn an. Bisher liegen sie noch meist bei der Mama im Wurfhäuschen und piepsen wie wild, wenn Mama mal nicht da ist.

Eine große, fremde Welt wartet auf die kleinen Kätzchen, die sich aus putzigen, kleinen Wollbällchen schnell in neugierige kleine Monster verwandeln werden. Naja, vermutlich wirds nicht ganz so schlimm, aber mal ehrlich: Die Assoziation mit kleinen Mogwais, die man besser nicht nach Mitternach füttert, drängt sich schon ein wenig auf... oder nicht? In jedem Fall sind sie total goldig und man kann sie auch anfassen und auf die Hand nehmen, ohne dass die Mama nervös wird. Das ist echt total schön und wenn sie sich klein zusammenrollen oder sich wild durcheinander knäulen ist das derart süß dass es beinahe wehtut. Bin schon gespannt wie es bei den Kleinen weitergeht und wie sich so entwickeln werden!

Freitag, 19. April 2013

Sommer in Zürich

Eine Woche zu spät...

Kommt der Sommer. Wie bitte? Der Sommer? Wo war denn der Frühling...? Tja, der ist wohl irgendwie ausgefallen. In jedem Fall hatten wir letzte Woche bis zu 30 Grad (in der Sonnne deutlich mehr) und es war einfach wunderbar. Leider haben Papa und Sabine ausgerechnet dieses Aussichten verpasst, wirklich knapp, nur um eine Woche... aber ich liefere es einfach nach!

Die Berge waren wirklich aussergewöhnlich schön zu sehen, und es war das Wochenende, an dem in Zürich traditionell das "Sechseläuten" gefeiert wird. Dabei ziehen die Zünfte mit Musikzügen durch die Stadt und am frühen Abend wird ein drei Meter großer, künstlicher Schneemann auf dem Platz vor dem Opernhaus angezündet. Also, der Schneemann steht auf einem hohen Mast unter dem ein großer Scheiterhaufen aufgetürmt wird und der wird dann angezündet. Und irgendwann dann fangen die Feuerwerkshörper darin an zu brennen und es gibt ein Feuerwerk. Abähngig davon, wie lange es dauert, bis der "Böögg" explodiert (bzw. sein Kopf) soll angeblich Aufschluss darüber geben, wie lange der Winter noch dauert. Meistens geht es schnell, weniger als eine Viertelstunde soweit ich weiss.

Die Blumen blühen schon heftig, die Landschaftsbauer und GärtnerInnen sind hier schon aktiv wie wild und die Bemühungen tragen Früchte! Vor allem wenn dann die Sonne so schön draufscheint, dann ist doch gleich der trübe Winter vergessen... naja, fast. Er kommt ja schon wieder, seit Freitag früh (19.4.) regnet es. Durchgehend. Ohne Unterbrechung zumindest 12 Stunden lang. Wenn aber am Wochenende die Sonne nochmal rauskommt, dann explodiert hier wirklich alles was grün ist! Und weil Sabine Stiefmütterchen so mag (und die sind ja auch wirklich schön!) habe ich gleich an sie denken müssen und Bilder gemacht.

Die Sicht war wirklich aussergewöhnlich schön, ich habe auch zum ersten Mal eine vernünftige Bildeserie geschossen, die ich zu einem kleinen Panorama zusammengefügt habe. Es war wirklich unglaublich schön, wie immer, wenn nach einer längeren Phase des schlechten Wetters der Wind und ein bisschen Regen die Atmosphäre blankputzen und uns hier mit einer solchen Fernsicht beglücken. Es ist wirklich schade, dass ihr beide das verpasst habt, aber das heisst ja nur eins: Ihr müsst einfach nochmal kommen, oder?


Montag, 8. April 2013

Besuch in Zürich, Teil 2

Rundgang durch die Altstadt

Blumenbrunnen in der Altstadt
Am Samstag haben wir, wie schon erwähnt, einen langen Spaziergang durch die Altstadt gemacht und dabei auch erste Spuren des Frühlings entdeckt. Der Winter war lang und außergewöhnlich dunkel, selbst für Zürcher Verhältnisse, und es scheint bis heute so, dass der Frühling sich nicht so recht durchsetzen kann. Das schreckt allerdings die Einheimischen nicht ab, der Optimismus wird trotzig aufrecht erhalten und der Brunnen mit bunten Blumen geschmückt. Wenn schon die Sonne sich nicht recht zeigt, dann wird eben Licht von unten gemacht!

Strenge im Kreuzgang
Die Kreuzgänge sowohl des Groß- als auch des Fraumünsters sind mit zahlreichen kleinen Figuren geschmückt. Die stellen alles mögliche dar, Fabelwesen, Menschen, Szenen aus verschiedenen Sagen und Legenden. Der Stil reicht dabei vom Mittelalter bis hin zu recht modernen, naturalistischen Techniken wie in dem Beispiel rechtszu sehen ist. Leider weiss ich nicht, um wen es sich hier handelt, aber ich gehe fest davon aus, dass es eine reale Person war, der dieser Kopf nachempfunden worden ist. In jedem Fall hat sich hier jemand unsterblich machen lassen, was ja mehr ist, als die meisten von uns von sich behaupten können... wobei, wenn ich mal meine Bücher publiziert habe, wer weiß, dann präge ich vielleicht die Japanologie für Jahrhunderte...

Pittoreske Impression der
Augustinergasse
  Eine der schönsten Ecken ist definitiv die Augustinergasse. Die meisten Häuser hier sind aus dem 14. bis 17. Jahrhundert und in sehr gutem Zustand erhalten. Im Erdgeschoss finden sich meist kleine Läden, Boutiquen, Coiffeure, Bäckereien. Obendrüber sind Wohnungen. Ich möchte gerne mal wissen, was dort der Quadratmeter kostet ist, bin mir aber ziemlich sicher, dass ich da so schnell nicht werde hinziehen können. Naja, wozu auch, meine Wohnung in Oerlikon ist ja durchaus auch sehr schön. In jedem Fall ist es schön, dort hindurchzuflanieren, und das Bild mit Papa und Sabine unter dem bunten Erker ist auch in dieser Strasse entstanden. Meistens sind die Unterseiten der Dächer, die über die Strasse hinausragen, oder eben die Erker bunt bemalt und teilweise mit Erbauungs- und Umbautdaten verziert. Wirklich wunderschön, in dieser Form habe ich das noch nirgendwo gesehen.

Auf dem Zürichsee
Wir haben auch eine Seerundfahrt gemacht, die "klein Rundfahrt". Das dauert allerdings auch schon 90 Minuten und ist wirklich toll. Leider hat ja das Wetter nicht so mitgespielt, deshalb konnte man keine wirklich schönen Bilder machen. Eines ist mir dennoch gelungen, das seht ihr hier rechts. Ist doch wirklich nett, oder? Nach der ersten langen Laufrunde waren wir froh, endlich mal im Warmen sitzen und einfach nur den Ausblick geniessen zu können. Danach waren wir noch im Grossmünster und sind auf den Ausstiegsturm gestiegen. Der Aufgang ist direkt in einer der Säulen im Inneren der Kirche und führt über eine enge Wendeltreppe nach oben. Die Treppe ist so schmal, dass man sich bei Gegenverkehr in eine der beiden Nischen drücken muss, damit man aneinander vorbeikommt. Ein echtes Abenteuer! Von oben hat man einen wunderbaren Blick über Zürich und kann die verwinkelte Struktur der Dächer sehen. Ach ja: Und die zahllosen Dachterrassen! Die sind überall und es ist wirklich beneidenswert, so etwas zu haben.
Danach sind wir ins Gran Café Motta gegangen, direkt am Limmatquai gegenüber des Rathauses. Von dort hat man einen guten Blick auf die Passanten, die am Fluss entlang spazieren und kann den Trams beim vorbeifahren zusehen. Für regulären Verkehr ist die Strasse gesperrt, so dass es nicht zuviele abgase gibt und das Flair dieser Gegend nochmal erhöht wird. Das Café Motta gibt es seit 1925, und trotz seines modernen Interieurs hat sich der Charme der 1920er Jahre noch einigermassen erhalten. Vor allem die Lampen über der Theke sind toll und spiegeln den Geist der Zeit wieder. Dort haben wir dann eine Kleinigkeit gegessen, das Café bietet italienische Küche und Snacks und, natürlich, eine gewisse Auswahl an "Dolci", also Süßspeisen an. Nach den Sandwiches mit Mozzarella, Schinken und Rucola die wir hatten (und die warm und in knusprig getoastetem Brot serviert wurden) gab es noch einen Cappucino und ein Zwetschgen-Törtchen. Wenn schon "dolce vita", dann auch richtig!
Danach war es Zeit für den vielleicht (aus meiner Sicht) wichtigsten Part: Wir haben Tessi am Hauptbahnhof getroffen. Sie kam direkt von der Arbeit und, trotz ihrer Aversion gegen das Tram-Fahren (zuviele Menschen, zu voll, und überhaupt) hat sie sich nicht gescheut. So richtig gemütlich wurde es dann zwar nicht, aber immerhin, es gibt jetzt familiäre Zeugen dafür, dass Tessi wirklich existiert. Ich weiss auch nicht so genau, wieso mir das so wichtig war, bisher haben sich diese Vorstellungs-Treffen ja immer irgendwie ergeben. Vielleicht ist es die Distanz, jetzt kann man eben nicht mal so einfach am Sonntag vorbeikommen, sondern es muss immer jemand reisen. Egal, es ist gut zu wissen, dass ein Teil von euch jetzt auch mal einen Eindruck von ihr hat und im September, wenn alles gutgeht, kriegt Tessi dann die volle Packung Hüllein-Clan. Da freue ich mich auch schon drauf, auch wenn es noch ein halbes Jahr hin ist. Und bevor das jetzt zu lang wird, bedanke ich mich noch einmal für das schöne Wochenende bei euch allen und hoffe, dass ihr mir mal ein Bild vom Rheinfall schickt! Das stelle ich dann auch hier online und wenn ihr mir noch was dazu schreibt (oder zu dem Wochenende generell) dann kann ich das auch hier veröffentlichen. Wäre doch schön zu wissen,wie ihr es so gefunden habt :)

Sonntag, 7. April 2013

Besuch in Zürich, Teil 1

Zürich im verspäteten Frühling

In der Augustinergasse
Dieses Wochenende waren Papa und Sabine hier in Zürich, das erste Mal seit ich nach Oerlikon gezogen bin. Leider war das Wetter nicht sonderlich freundlich. Immerhin, es hat nicht geregnet, und die Sonne hat sich nach Kräften bemüht, durch die Wolkendecke zu dringen. Schon am Freitag abend sind wir in die Zürcher Innenstadt gefahren und haben einen kleinen Rundgang gemacht, während überall die Lichter angingen. Am Samstag sind wir dann zusammen den ganzen Tag durch die Stadt gezogen und haben echt eine Menge gesehen: Über die Bahnhofstrasse, auf der sich Nobelboutiquen, Choloatiers und Konsumtempel jedweder Couleur aneinanderreihen. Das Interessanteste waren vielleicht (und es ärgert mich, dass ich das nicht fotografiert habe) die drei Stände, die vor der Pestalozzi-Anlage standen. Das waren nämlich, in dieser Reihenfolge: Ein Stand, der den Quran verteilt hat (gratis), daneben die Heilsarmee, die sammelte und mit ihrer Kapelle Musik spielte, und daneben der Stand der Zeugen Jehovas, die den Wachturm anboten. Ja, in Zürich kommt man anscheinend miteinander aus. Dass die Pestalozzi-Anlage früher der Richtplatz der Stadt war, der Boden also reichlich Blut getränkt ist, verleiht dem ganzen allerdings vielleicht doch eine etwas ironische Konnotation.

Kreuzgang des Fraumünster
Zürich ist eine Stadt voller Kirchen. In der Innenstadt stehen alleine vier große Kirchen: St. Peter, das Fraumünster, das Großmünster und die Wasserkirche. Alle diese Kirchen sind schwer mittelalterlich, irgendwann zwischen 850 und 1100 gegründet und natürlich mehrfach erweitert und umgebaut. Besonders berühmt sind die Fenster im Großmünster und im Fraumünster. Marc Chagall hat noch in den späten 1970er Jahren fünf Fenster und eine Fensterrosette gestaltet, und die sind wirklich wunderschön geworden. Blau, grün und gelb sind die vorherrschenden Farben, sehr leuchtend und in einem wirklich einzigartigen Stil gehalten. Leider darf man da keine Bilder machen, ihr müsst also schon selbst kommen um sie euch anzusehen... es lohnt sich!

Im Großmünster sind die Fenster meistenteils von Sigmar Polke gestaltet. Teilweise durch Achat-Schnitte, also dünne Scheiben die aus den Achatsteinen geschnitten und dann gefasst werden. Sehr schön und auch mit großer Farbvarianz. Die größeren Fenster hingegen sind mit sehr eigenen Motiven gestaltet, von König David in grün bis zur Szene der Opferung Isaaks durch Abraham (die ja im letzten Moment vom Herrn persönlich abgeblasen wurde). Der mit Turmalinen geschmückte "Sündenbock" gefällt mir mit am besten, wirklich eine sehr schöne Arbeit. Allerdings kann man auch das nicht fotografieren, aber ich lade euch ein, herzukommen und mit mir zusammen die einzelnen Bibelszenen in der Doppeltür zu raten!

Die Legende von Felix und Reglua
Wo man allerdings Bilder machen kann, ist im Kreuzgang des Fraumünster. Die Wände des Kreuzganges sind mit der Legende von Felix und Regula, den beiden christlichen Märtyrern, ausgemalt. Die eher martialischen Teile, die mit den abgeschlagenen Köpfen, habe ich mal ausgelassen... es fließt schon genug Blut in dieser Welt. In jedem Fall waren die Bilder wirklich schön, wenn auch deutlich jünger als die Mauern des ehemaligen Frauenklosters für die adligen Damen der Region. Mittlerweile gehört das Fraumünster auch der Stadt und hat keine eigenen Äbtissin mehr, aber das nur am Rande.

Papa und der Feuerstuhl
Neben den mittelalterlichen Stadtteilen gibt es natürlich eine Menge Modernes in Zürich zu sehen. Architektonisch vielleicht nicht so sehr, aber die Autos und Motorräder zeugen ebenso von Geschmack wie Wohlstand. Diese Maschine hier verfügt sogar über einen (zumindest dem Aussehen nach) Kroko-Leder-Sitzbezug. Das muss einem erst einmal einfallen, auch wenn ich nicht mit Sicherheit sagen könnte, ob es nur Prägeleder ist. In jedem Fall eine schräge Sache, habe ich so noch nie gesehen und Papa habe ich gleich dazu genötigt, sich daneben zu hocken. Neben den Rundgängen in den Kirchen haben wir noch eine Seerundfahrt gemacht und noch ein paar andere Dinge... aber davon schreibe ich in ein paar Tagen.