Dienstag, 17. Mai 2011

Ein paar separate Gedanken...

Ein paar Dinge gibt es noch, die ich aber gerne einzeln stehen haben möcht.

Wenn ich im Juni nach Deutschland komme, werde ich das erste Mal in meiner Heimatstadt sein, ohne ein Zuhause zu haben.

Natürlich, Papa, Steffi und Jenny wohnen ja noch dort. Insofern bin ich immer noch Zuhause in dem weitaus wichtigeren Sinne, dass ich von Menschen umgeben bin, die eben Familie sind. Aber der Ort ist weg.

Seit Februar war ich nicht mehr in FFM, seitdem wir die Wohnung teilweise geräumt haben. Ich habe auch keine Eindrücke mehr, wie es danach aussah dort, keine Bilder oder etwas gesehen. Nur mein Verstand sagt mir, dass es "Zuhause" nicht mehr gibt.

Die Schlüssel habe ich per Post zurückgeschickt, ich hatte vergessen, sie im Februar dort zu lassen. Allerdings ist mein Schlüsselbund immer noch vergleichbar umfangreich, das ist also kein deutlicher Unterschied. Ja, es fehlt bisher noch die wirkliche emotionale Komponente dabei.

Andererseits freue ich mich sehr, dass ich sowohl bei der Kommunion meiner Cousine dabei sein kann (und bei der Gelegenheit auch den Großteil der Verwandtschaft treffen kann), andererseits noch genug Zeit habe, um in FFM mit den anderen ein paar Tage zu verbringen.

Und es gibt noch etwas: Am 18. Juni ist der nächste Abiball. Wieso ist das relevant? Weil ich genau vor zehn Jahren selbst Abitur gemacht habe! Ja, so lange ist das schon her... Die "Zehnjährigen" werden immer gesondert eingeladen, mich haben sie nicht direkt gefunden, aber ein Freund von mir hat an mich gedacht.

Was für ein Zufall, dass selbst dieser Anlass noch perfekt passt. Ich habe schon eine Karte bestellt und werde also auch dort noch teilnehmen können.

Ja, alles fällt perfekt zusammen. Auch wenn es schwer nachvollziehbar sein dürfte für viele von euch, es ist der perfekte Moment, um nach Japan zu gehen. Ich habe eine gute Stelle in Japan, und eine perfekte Anschlussfinanzierung in der Schweiz. Ich habe eine Wohnung in Tokio und muss meine wunderbare Wohnung in Zürich nicht aufgeben. Ich habe keine Parterin, also keine Fernbeziehung über den halben Globus mehr. Und ich bekomme noch die Gelegenheit, sowohl intensiv Abschied von meiner Familie und meinen Freunden zu nehmen, als auch noch zu meinem Zehnjährigen Abitur-Jahrestag zu gehen.

Auch wenn ich mich nach wie vor als sehr rationalen Menschen sehe... wenn all das so zusammenkommt, dann muss man dieser Strömung einfach folgen. So perfekt wird es nie wieder, das spüre ich ganz deutlich.

Das ist auch der Hauptgrund dafür, dass mich das Erdbeben, der Tsunami und der Atomreaktor in Fukushima nicht abschrecken können. Ich vermute, es wird noch bis zu meinem Abflug am 30. Juni noch einige intensive Gespräche zu diesem Thema geben und es ist wirklich bedauerlich, dass ich bisher mit kaum jemandem von euch persönlich über all das habe sprechen können.

Aber das machen wir im Juni. Versprochen.

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